Thomas Williams: Ich schreibe Horrorgeschichten

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Thomas WilliamsWer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Bücher dienen mir als Inspiration und Ablenkung vom manchmal stressigen Alltag. Und wenn ich nicht gerade lese, nehme ich die Sache selbst in die Hand und schreibe Horrorkurzgeschichten. Meine ersten drei Kurzgeschichten veröffentlichte ich mit 19 Jahren, danach folgten immer mal wieder welche. Einmal hätte ich bei einem Schreibwettbewerb fast einen Toaster gewonnen, aber der zweite Platz hat schon ausgerecht, dass ich Luftsprünge machte (Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich gewonnen hätte.) Letztes Jahr veröffentlichte ich als Selfpublisher meine eigene Sammlung mit neuem Material und habe bereits Zusagen für die Veröffentlichung weiterer Geschichten in diesem Jahr. Im April 2014 nehme ich am National novel writing month teil, um meinen ersten Roman zu schreiben. Das wird langsam einfach mal Zeit. Kurzgeschichten sind toll, aber Romane erreichen eine größere Leserschaft und ich kann es kaum erwarten mit diesem Werk loszulegen. Der NaNoWriMo bietet sich als „Feuer unter dem Hintern“ und Kontaktmöglichkeit zu weiteren Autoren an.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Da ich nicht vom Schreiben lebe, hängt das von meiner bezahlten Arbeit ab und den Schichten, in welchen ich bin. Das erlaubt es mir allerdings auch am Vormittag oder Nachmittag zu schreiben. Ich bin da recht flexibel. Sollte ich von der Frühschicht kommen ist der Ofen da oben ja schon mal vorgeheizt und nach einer Stunde Entspannung kann ich in die Tasten hauen. Bei der Spätschicht muss die alte Quarkpaste, welche ich auch liebevoll Gehirn nenne, erst einmal in Schwung kommen, was nach einem Frühstück meistens auch funktioniert. Ich kann hungrig einfach nicht schreiben. Wenn ich dann dabei bin, höre ich Musik, habe meine Notizen in der Nähe oder lasse die Musik weg, wenn ich in der Überarbeitung stecke. Als Autor schwirren einem ständig Ideen durch den Kopf, weswegen ich lauter Notizbücher habe. Für jedes größere Projekt eines und ein weiteres, in denen ich Ideen sammle. Meistens kommen einem diese, wenn es gerade überhaupt nicht passt. Auf der Arbeit, unter der Dusche oder wenn man mit 180 Sachen auf der Autobahn unterwegs ist und die Hände jetzt bloß nicht vom Lenkrad nehmen sollte.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Als ich mit Horrorgeschichten anfing, hatte ich viele makabre, finstre Ideen. Ich wollte dem Leser das Fürchten lehren und mich als waschechter Horrorautor beweisen. Aber solche sind natürlich ganz anders, als man sie sich vorstellt. Keiner von uns hockt unter der Brücke und frisst kleine Kinder (Jedenfalls habe ich noch keinen solchen kennengelernt, aber ich verbringe auch nicht viel Zeit unter Brücken.). Ich mag schwarzen Humor und baue gerne welchen in meine Geschichten ein. Heute ist es nicht mehr mein Ziel den Leser zu schockieren, sondern ihn zu unterhalten und tatsächlich kommen meine Geschichten seitdem besser an, als vorher. Ich bin immer noch Horrorautor und in meinen Stories geht es nicht um Glitzerstaub oder Elfen, aber ob eine Geschichte düster oder doch mehr humorvoll ist, hängt immer von ihrem Ton ab, welcher sich während des Schreibens von alleine entwickelt.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Ich bräuchte mehr Computer und zusätzliche Gliedmaßen, um alle Ideen welche ich habe, zu Papier zu kriegen. Und wenn das zu viel verlangt ist, dann eben eine Armee Klonkrieger, dass der Tag 10 zusätzliche Stunden hat oder ich mich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann, um schneller zu schreiben. Nur irgendetwas muss passieren!!! (Ich schätze, so oder so ähnlich klingen auch viele andere Autoren.)

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Wie jeder Autor freue ich mich über den Kontakt zum Leser, denn nur wenn ich weiß, was ich falsch oder richtig mache, kann ich daran arbeiten mich in beiden Dingen noch zu verbessern. Auch finde ich es immer wieder toll mich mit anderen Autoren auszutauschen. Dazu gibt es natürlich genügend Möglichkeiten dank bestimmter Foren und Facebook, aber die Leute können auch gerne so auf mich zukommen. Im Moment befinden sich neben dem oben erwähnten Roman mehrere andere Projekte in den Startlöchern und ich werde demnächst zu jedem ein Exposé schreiben, um es dann irgendwann einem Verlag zu schicken.

Wo finden wir Sie im Internet?

Ich blogge auf www.thomas-williams-writes.blogspot.com und bin natürlich auch auf Facebook: www.facebook.com/thomas.williams.121

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Thomas Williams

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