Sarah Söhlemann: Ich betreue Veranstaltungen und die Social-Media-Kanäle der Buchakademie

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Sarah SöhlemannWer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heiße Sarah Söhlemann und bin nach meinem Literaturstudium direkt in einem spannenden Bereich der Medienbranche gelandet, nämlich in der Akademie des Deutschen Buchhandels. Das ist die Weiterbildungsakademie für sämtliche Themen rund ums Publishing, auch bekannt als Buchakademie. Hier betreue und vermarkte ich seit Anfang 2012 Seminare, Zertifikatskurse, Konferenzen und andere Veranstaltungen, wie z. B. erst im Februar wieder den Recruiting Day #rday2. Außerdem kümmere ich mich um die Social-Media-Kanäle der Akademie sowie um die Website.

Was mache ich also mit Büchern? Ich lese sie, ich staple sie auf meinem Nachttisch und in meinen Regalen, ich empfehle sie sehr gern weiter; ja, und ich helfe anderen Büchermenschen z. B. durch meine Seminarberatung rund um E-Publishing-Themen, dass sie sich genau das Wissen aneignen können, das sie zur Umsetzung von tollen Büchern, E-Books, Enhanced Books, Apps, innovativen Buchportalen und anderen, spannenden Produkten brauchen.

Kurz zusammengefasst, wie es Tobias Wissmann schon vor mir so schön formuliert hat: ich arbeite „weniger mit Büchern und mehr mit Menschen, die was mit Büchern machen“. Ich mag daran, dass ich durch diesen „Außenblick“ auf die Branche auf der einen Seite Trends und Themen, die in Zukunft wichtig sein werden, schon recht früh erkennen kann, und andererseits der Kontakt zum „Brancheninneren“ – also den Büchermenschen – sehr wichtig bleibt.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Meistens beginnt mein Arbeitstag schon morgens beim Verlassen des Hauses – dann schaue ich nämlich in meine Social Networks rein und merke mir Interessantes schon einmal vor. Im Laufe des Tages halte ich mich dann über Social Media, verschiedene Branchen- und Digital-Blogs, Portale und Newsletter auf dem Laufenden und füttere so die Social-Media-Kanäle der Akademie mit Themen.

In der Arbeit angekommen sind als erstes die E-Mails dran, da wird zunächst priorisiert und meistens auch direkt geantwortet; meine To-Do-Liste vom Vortag ergänze ich dabei auch gleich. Damit habe ich mir einen ganz guten Überblick verschafft und kann direkt mit den aktuellen Aufgaben starten. Das reicht dann vom Direktmarketing für kommende Veranstaltungen (Flyer/Anzeigen/ Banner erstellen, Postmailings oder Newsletter verfassen und auswerten) über die Website-Betreuung oder SEO bis hin zu diversen Meetings oder der Abstimmung mit unseren Agenturen und Dienstleistern für einzelne Projekte.

Zu den Aufgaben, die morgens mit den Mails als Erstes und dann tagsüber immer wieder anfallen, gehört z. B. die Beantwortung der Fragen von Interessenten und Teilnehmern. An einem typischen Tag bin ich daher auch ständig in Kontakt mit meinen Kolleginnen, als Team arbeiten wir sehr eng zusammen.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Das Thema Digitalisierung wird wichtiger, das geht wohl an keinem in der Branche vorüber. Auf meine Arbeit wirkt sich das direkt und indirekt aus. Ich betreue hauptsächlich Veranstaltungen, in denen Praxiswissen rund um E-Publishing, Social Media und sonstige Online-Themen vermittelt wird, und dieser Bereich wächst immer stärker und ändert sich laufend. Das ist spannend zu beobachten, aber nicht immer einfach, wenn manche Trends in der Verlagspraxis noch nicht angekommen sind, und andere dagegen beinahe über Nacht einen Hype erleben. Sowohl im Marketing als auch im Programm müssen wir dafür flexibel bleiben, um z. B. weitere Termine anzusetzen oder die Seminarinhalte auf aktuelle Änderungen (im letzten Jahr großes Stichwort Adobe) anzupassen. Die Abstimmung mit meinen Kolleginnen nimmt dadurch einen noch größeren Anteil ein als vor ein paar Jahren.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Der Kontakt zur Branche ist sehr wichtig und wird es mit dem zunehmend disruptiven Wandel nur noch mehr. Vor einigen Jahren war es relativ leicht, Problemstellen der Verlagsarbeit zu erkennen und Weiterbildungen dazu anzubieten. Inzwischen ist es z. B. undurchsichtiger, in welchen der „klassischen“ Abteilungen neue Jobprofile wie Social Media Manager oder Content Manager angesiedelt sind. Das ist teilweise von Verlag zu Verlag, von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, und die Profile ändern sich auch kontinuierlich wieder.

Ähnlich dynamisch verhält es sich mit allerlei Buzzwords: Content Marketing? Social Media Monitoring? Big Data Analytics? Ob und in welcher Form die dahinterstehenden Konzepte für unsere Zielgruppen tatsächlich relevant sind, erfahre ich nur im direkten Austausch.

In vielen Fällen ermöglichen mir unsere Veranstaltungen bereits diesen Kontakt, aber natürlich auch die Buchmessen oder Branchenevents wie das eBookCamp oder das Pub ‘n’ Pub. Das Netzwerken dabei ist für mich eine wesentliche Möglichkeit für den Austausch, und auch eine, die mir großen Spaß macht.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Ich freue mich immer über Kontakte und Austausch zu (Digital-)Themen, die die Publishing-Welt bewegen, und auch gerne über den Publishing-Tellerrand hinaus. Hilfreich sind außerdem immer Kontakte zu allen, die an einer Zusammenarbeit, Kooperation oder Sponsoring mit der Akademie interessiert sind.

Wo finden wir Sie im Internet?

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Sarah Söhlemann

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