Christian Heinke: Plötzlich begannen Zeitungen, mich zu interviewen und mich als “Autor 2.0” zu titulieren

Christian Heinke
Christian Heinke

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Meine Name ist Christian Heinke. Was ich mit Büchern mache? Lesen natürlich! Dies nimmt sicherlich die Hälfte meiner Zeit ein, die mit Büchern verbringe. Die andere Hälfte verwende ich darauf, selbst Bücher zu machen, indem ich sie (in möglichst kurzen Sätzen) aufschreibe. Ich bin Autor von Kriminalliteratur.

Wie verändern die digitalen Medien bzw. das Internet Ihre Arbeit?

Hier muss ich ein wenig ausholen:

Produktion

2005 stellte ich eher aus einer Laune heraus meinen ersten Thriller »Die Haut« als Hörbuch-Podcast ins Netz. Zehntausende Downloads und ein Jahr später habe ich meinen ersten Buchvertrag bei einem Schweizer Verlag unterschrieben. Plötzlich wollten Menschen meine Meinung zum Thema neue Medien hören. Zeitungen begannen, mich zu interviewen und mich als »Autor 2.0« zu titulieren. Alles nur wegen eines Podcasts, den ich (immer noch) in meiner Küche aufzeichne.

2008 erschien dann »Die Haut« als Buch. Noch in diesem Jahr wird das zweite Buch mit dem Titel »Das Herz« erscheinen.

Innovation

Seit kurzem bin ich Besitzer eines iPads. Dieses feine Stück Technik ermöglicht mir nicht nur Bücher zu lesen, sondern auch meine Bücher zu schreiben. Zudem hat die auf dem iPad enthaltene Anwendung iBooks mich auf die Idee gebracht, mein aktuelles Projekt (ein Internet-Thriller mit dem Titel »escape«) ab August 2010 kostenlos als ePub anzubieten. Und wenn ich rausfinde, wie (HTML5 ist keine Zauberei, aber nahe dran), möchte ich in dieses ePub gleich den Hörbuch-Podcast des Buches mit einbinden.

Interaktion

Ich bekam E-Mails von einem Geologen, der mich in der Wüste hörte, und von einer freundlichen Dame in Afrika, die sich lange Fahrten durch die Savanne mit meinem Podcast verkürzte. Ohne das Internet wäre diese Form der Kommunikation zwischen Autor und Leser/Hörer nicht möglich. Die Anfrage für ein Gespräch mit dem Süddeutsche-Magazin erreichte mich via Facebook. Die Deutsche Welle fand mich durch eine hohe Platzierung in den iTunes Podcast-Charts.

Danke Internet. Und Dank damit allen, die jeden Tag dieses Medium nutzen.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Für das Schrauben an einer iPhone/iPad App fehlt mit leider die Zeit und das Geld. Vielleicht finde ich ja eines Tages über die sozialen Netzwerke einen Sponsor und einen Coding Monkey, der mir dabei hilft.

Zudem habe ich festgestellt, dass viele Autoren noch Probleme mit und Vorurteile über das iPad haben. Daher habe ich beschlossen, meine Erfahrungen und Problemlösungen weiterzugeben und werde auf meinem Blog eine Reihe Tipps unter dem Titel »Das iPad für Autoren« veröffentlichen.

Wo finden wir Sie im Internet?

Einfach nach “Christian Heinke” googeln.

Bildquelle: Christian Heinke
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Diese vier Fragen werden regelmäßig von Leuten aus der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Probleme in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen in Ihrer Bucharbeits-Umgebung bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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