Jutta Käthler: Das Bücherbüffet ist ein viertägiger Büchermarkt mit Abendveranstaltungen für Kleinverlage, Selbstverleger und Buchschaffende

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Jutta Käthler

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Mein Name ist Jutta Käthler und ich gehöre zum Bücherbüffet-Organisationsteam. Dort bin ich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Das Bücherbüffet ist ein viertägiger Büchermarkt mit Abendveranstaltungen für Kleinverlage, Selbstverleger und Buchschaffende. Es findet jährlich in der Fleischmarkthalle Karlsruhe statt, dieses Jahr schon zum dritten Mal. Anscheinend haben wir mit dieser Veranstaltung einige aktuelle Themen getroffen: *Netzwerken statt konkurrieren. *Viele kleine statt wenige große Autoren. *Kreative Atmosphäre statt intellektueller Aura. *Und Essen. Das gehört bei uns zum Konzept.

Die Abendveranstaltungen stehen unter dem Motto „Aufschnitt mit Beilage“. Die Literatur wird mit Livemusik und Drei-Gänge-Fingerfoodmenü serviert. Diese Idee ist nicht neu. Sie wird aber bei uns themenbezogen umgesetzt. Entweder werden Gerichte aus einem Kochbuch präsentiert oder die Speisen haben einen literarischen Bezug  – und sei es nur, dass in der Suppe Buchstabennudeln schwimmen. Letztes Jahr hatte ein Caterer Teller aus einzelnen Buchseiten gebastelt. Ehrlich gesagt, hatte ich die Befürchtung, dass das bei den Bücherfans gar nicht gut ankommt. Das Gegenteil war der Fall. Alle waren begeistert.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Da ich freiberuflich arbeite, hängt das von der Projektphase ab. Während der Konzeption und Planung eines Projekts sitze ich meistens  am Schreibtisch. Für die Umsetzung muss ich viele Kooperationspartner treffen.

Vom 17. bis 20. Oktober werde ich für das Bücherbüffet fast die ganze Zeit vor Ort in der Fleischmarkthalle sein. Das entschädigt dann für die einsamen Stunden am Rechner. Denn die Stimmung auf dem Bücherbüffet ist sehr kreativ und auf den Abendveranstaltungen ganz besonders intensiv. Als Pressefrau bin ich da schon ziemlich entspannt. Im besten Fall ist mein Job zu diesem Zeitpunkt gemacht. Alle Journalisten waren auf der Pressekonferenz, die Interviewanfragen sind weitergeleitet und die Pressetexte liefern den Redaktionen Hintergrundinfos. Wichtig für das Bücherbüffet ist die Vorberichterstattung, um das Publikum neugierig und die Halle voll machen.  Auf das, was während der Veranstaltung passiert, habe ich keinen Einfluss mehr.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Zu den klassischen Kommunikationswegen wie Print und Funk sind eine ganze Reihe neuer Kanäle gekommen. Das Social Web spielt eine immer wichtigere Rolle. Insgesamt liegt der Schwerpunkt viel mehr auf Dialog. Mir gefällt das. So kann man vielschichtiger und raffinierter kommunizieren. Es war schon immer wichtig, dass man seine Idee von einem Event oder einem Produkt durchgängig „erzählen“ konnte. Früher nannte sich das „Integrierte Kommunikation“. Heute heißt das „transmediales Storytelling“. Ein bisschen kommt mir das wie alter Wein in neuen Schläuchen vor.

Wenn ich mir eine echte Veränderung wünschen könnte, wäre es diese: Schluss mit dem Jugendwahnsinn! Hört auf immer nur auf die Zielgruppe der bis 14- 49jährigen zu zielen. 50+, Senioren, Best Ager, Silver Surfer – auch diese Gruppe sollte man endlich ernst nehmen. Beim Bücherbüffet sitzen sie zwischen den Studenten und Debütanten. Sie haben großzügig für uns beim Crowdfunding gespendet. Zu unserem Familientag kommen sie mit ihren Enkeln.  Ohne Scheu vor Neuem und Ungewohntem. Da können sich manche Jüngere eine Scheibe davon abschneiden.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Letztes Jahr hatte das Bücherbüffet sehr großen Erfolg mit den innovativen Formaten Autoren-Speeddating und Literaturquickies.  Auch dieses Jahr gibt es viele Ideen, wie sich frisch gebackene Autoren und Kleinverleger unterhaltsam und überraschend präsentieren können. Bis jetzt ist der Eintritt tagsüber frei und die Abendveranstaltungen kosten nicht mehr als ein Kinobesuch. Inklusive Drei-Gänge-Fingerfood-Menü und Livemusik! Das würden wir gerne so beibehalten.  Deshalb sind wir für das Bücherbüffet ständig auf der Suche nach Sponsoren und Geldtöpfen.  Anzeigenkunden in unserem Programmheft sind auch immer herzlich willkommen.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Mein persönliches Ziel habe ich erreicht, wenn Frau Gabriele Fischer von brand eins anruft und eine Reportage über das Bücherbüffet macht.

Wo finden wir Sie im Internet?

www.bücherbüffet.de

www.buecherbueffetblog.de

www.facebook.com/buecherbueffet

https://twitter.com/buecherbueffet

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Jutta Käthler, Bücherbüffet

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